Hilfe bei chronischen Folgen – Neue Hoffnung für Schlaganfallpatienten
In der chronischen Phase ist eine weitere Verbesserung der verloren gegangen Funktionen ebenfalls noch möglich. Besonders hohe Trainingsintensitäten sind hier notwendig, um noch sichtbare Verbesserungen zu erzielen. Auch der Einsatz von Gleichstromstimulation und Neuropeptidpräparaten sind sehr vielversprechend.
Prim. Dr. Winkler von der Rehaklinik in Bad Pirawarth gibt Patienten mit chronischem Schlaganfall neue Hoffnung!
„Bei Patienten mit andauernden Komplikationen des Schlaganfalls, haben wir begonnen, eine Kombinationstherapie einzusetzen, die das pharmakologische, neurotrophe Präparat Cerebrolysin® mit einer transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) kombiniert. Mit dieser Kombinationstherapie können wir das motorische Ergebnis verglichen mit alleiniger Reha-Therapie um das bis zu 3-fache verbessern!“
Prim. Dr. Andreas Winkler
Weiterführender Link:
Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
heißt die Methode, bei der Elektroden leichten Strom durch die Schädeldecke leiten.
tDCS – Transkranielle Gleichstromstimulation ist eine bequeme und sichere Rehabilitationsmethode. Durch das nicht invasive neuromodulatorische Verfahren lassen sich gezielt Hirnareale, die zum Bespiel für die Bewegung zuständig sind, anregen. Cerebrolysin® ist ein Neuropeptidpräparat mit neuroprotektiven und neurorestorativen Wirkungen. Es unterstützt nachweislich das Überleben neuronaler Zellen und die Bildung neuer Nervenfortsätze und Neuronen und fördert unter anderem die motorische Erholung der oberen Extremitäten. Die Kombination von tDCS mit Cerebrolysin® und aufgabenspezifischem Training könnte synergetische Effekte bei der Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten zeigen.
Die ersten Therapieergebnisse der Kombination von tDCS mit Cerebrolysin® und aufgabenspezifischem Training zeigen eine deutliche Steigerung der motorischen Fähigkeiten und positive Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens. Auch bei der Sprachtherapie gibt es erste Anhaltspunkte dafür, dass der Einsatz von tDCS bei Patienten, die an einem Verlust des Sprechvermögens oder der Spracherkennung leiden, zu Verbesserungen beim Benennen von Gegenständen führt.
Vor allem wecken diese neuen Therapiekonzepte berechtigte Hoffnung bei Patienten, die die andauernden Komplikationen ihres Schlaganfalls behandeln lassen möchten.
Falls Sie an einer Behandlung interessiert sind, wenden Sie sich bitte an das Rehazentrum Pirawarth.
Betroffene erzählen
„Ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe!“
Ich hatte zwei Schlaganfälle innerhalb eines halben Jahres.
Die Folgen waren sehr einschneidend für mich. Ich hatte eine Halbseitenlähmung auf der linken Seite und war somit motorisch stark eingeschränkt (Hemiparese). Am stärksten waren die oberen Extremitäten davon betroffen. Ich konnte kein Besteck mehr benutzen, ich konnte kein Geld mehr aus meiner Geldtasche nehmen und das Gehen machte mir große Schwierigkeiten. Ich konnte nur mehr mit einem Stock zur Unterstützung gehen.
Mein erster vierwöchiger stationärer Rehabilitationsaufenthalt zeigte nur kleine Verbesserungen.
Mein großes Ziel war aber, meine Geschicklichkeit in den Händen zu verbessern. Ich wollte wieder allein essen und trinken können, mir Dinge allein holen können und so ein selbständigeres Leben führen.
Aus diesem Grund entschied ich mich für eine weitere Rehabilitation in der Klinik Bad Pirawarth.
Dort bekam ich für 2 Wochen die innovative mulitmodale Dreifach-Therapie (Triple-Therapie). Diese umfasste folgendes:
- Tägliche, intensive Ergotherapie (ca. 4 Stunden pro Tag)
- Tägliche transkranielle Gleichstromtherapie (2×20 Minuten pro Tag)
- Tägliche intravenöse Infusionen von Cerebrolysin® (30ml)
„Ich glaubte daran, dass es noch viel besser werden kann.“
Das Resultat war erstaunlich. Ich konnte wieder feinmotorische Aufgaben mit meiner betroffenen Hand ausführen. Das selbständige Essen klappt jetzt wieder sehr gut.
Ich kann auch wieder Kreuzworträtseln lösen und Brettspiele mit meinen Enkelkindern spielen – alles ganz ohne Unterstützung. Ich bin im Alltag deutlich selbständiger geworden und meine Lebensfreude ist wieder zurückgekehrt. Ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe!
Patientenbericht von der Klinik Bad Pirawarth, Name und Bild aufgrund von Datenschutz geändert
Erfahrungsberichte über Rehabilitation und Behandlung
Frau H., 60
Die 60-jährige Frau H. hatte im September 2020 einen Schlaganfall, ohne an nennenswerten Vorerkrankungen zu leiden.
Nach ihrem Schlaganfall war die Patientin in ihrer Kommunikation deutlich eingeschränkt. Besonders die Wortfindung und der Wortabruf fielen ihr schwer. Weiters hatte sie Probleme mit dem Gleichgewicht und dem Schreiben.
Die Behandlung von Frau H. erfolgte stationär für ca. 1 Monat in der Klinik Bad Pirawarth.
Durch eine intensive multidisziplinäre Rehabilitation (sie erhielt u.a. eine spezielle Methode der Rehabilitationstherapie – eine Dreifachtherapie) konnte sie bereits danach rasch weitere Fortschritte erreichen. Besonders in der Sprache, Belastbarkeit und Feinmotorik zeigten sich eine deutliche Verbesserung.
An der Klinik Pirawarth in Wien, macht die Patientin im Anschluss noch eine 6-monatigen ambulanten neurologischen Rehabilitation um ihre bestehenden Defizite, vor allem im sprachlichen Bereich zu verbessern.
Nach Abschluss der ambulanten Rehabilitation sind bei der Patientin keine Defizite in der Kommunikation mehr erkennbar. Nur Frau H. selbst merkt, dass sie hin und wieder noch leichte Einschränkungen hat. Am Alltag kann sie nun wieder voll teilnehmen.
Durch eine gute akutmedizinische Versorgung mit einer raschen und intensiven stationären und ambulanten Rehabilitation ist es vielen Menschen innerhalb eines Jahres möglich, ihren Platz in der Gesellschaft wieder vollwertig einzunehmen.
Herr W.,52
Herr Dr. W. erlitt im Alter von 52 Jahren, im März 2020, einen ischämischen Schlaganfall.
Als Risikofaktoren sind bei diesem Patienten Bluthochdruck, erhöhte Blutfette sowie ein beginnender Diabetes mellitus zu nennen.
Die größten Einschränkungen fielen dem Patienten nach dem Schlaganfall bei seiner Arm- und Handfunktion auf. „Die Hand war lahm, kein Finger hat sich mehr bewegt“ schildert der Patient.
Um seine Handfunktion wieder zu verbessern, war eine ergotherapeutische Behandlung Schwerpunkt seiner Rehabilitation. Bei der Entlassung aus der Klinik konnte der Patient seine Hand im Alltag bereits auch wieder recht gut einsetzen.
Um auch die Feinmotorik wie zum Beispiel das Tippen auf der Tastatur am PC zu verbessern, wurde Herr Dr. W. mit der Tripel-Therapie behandelt. Gemeinsam mit einer intensiven Ergotherapie konnte dadurch die Handfunktion weiters deutlich gesteigert werden. Auch nach einer weiteren Behandlung mit der Triple-Therapie, nach etwa einem halben Jahr, waren noch weitere Verbesserungen bemerkbar.
Für weitere 6 Monaten machte Herr Dr. W. im Anschluss noch eine ambulante neurologische Rehabilitation an der Klinik Pirawarth in Wien. Nun ist der Patient im Alltag fast gänzlich beschwerdefrei und kann seinen Beruf als Lehrer wieder ausüben.